11. Juli 2007

Das Mahnmal „Gleis 17“, das an die Deporatationen von Berliner Jüdinnen und Juden erinnerten, wird beschädigt. Mehrere Gedenkkerzen werden umgestoßen und eine Israelflagge wird in Brand gesetzt.

Unbekannte beschädigten die Holocaust-Gedenkstätte „Gleis 17“ am ehemaligen Güterbahnhof Grunewald in Berlin. Kurz vor null Uhr in der Nacht zum 11. Juni 2007 entdeckten Bundespolizisten, dass mehrere Gedenkkerzen umgestoßen und eine kleine israelische Flagge verbrannt worden waren. Die Polizei nahm die Ermittlungen zu dem Vorfall auf.

Das Mahnmal wurde am 27. Januar 1998 eingeweiht und erinnert an die Tausenden Juden, die während des Holocaust von diesem Bahnhof aus in Konzentrationslager deportiert wurden. Das Mahnmal besteht aus 186 Stahlgussplatten, die in den Bahnschotter eingelassen sind. Auf den Platten sind in chronologischer Reihenfolge die Daten und Zielorte aller Deportationszüge aus Berlin sowie die Anzahl der jeweils deportierten Juden verzeichnet.

Mahnmal Gleis 17, Bahnhof Grunewald
Ronen Steinke: Terror gegen Juden, Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt. Eine Anklage. Berlin Verlag, 2020.