Bei einer pro-palästinensischen Demonstration vom Alexanderplatz zum Potsdamer Platz werden antisemitische und antiisraelische Parolen verbreitet und der Holocaust relativiert. Mehrere Fotografen und ein israelisches Ehepaar werden antisemitisch beleidigt und bedroht.
Während der militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen kam es im Sommer 2014 in Berlin und anderen deutschen Städten zu einer Welle antisemitischer Proteste. Am 19. Juli folgten rund 1200 Menschen einem Demonstrationsaufruf der Gruppe „Free Palestine“ und versammelten sich auf dem Alexanderplatz. Mit Plakaten wie „Stop doing what Hitler did to you“ und „One Holocaust does not justify another“ oder T-Shirts mit der Aufschrift „Stoppt den Holocaust in Palästina“ relativierten einige Demonstranten den Holocaust und setzten das Vorgehen Israels mit dem Nationalsozialismus gleich. Vereinzelt wurden Fahnen der in Deutschland verbotenen islamistischen Organisation Hizb ut-Tahrir gezeigt.
Fotografen, die den Demonstrationszug dokumentierten, wurden bedroht und als „Zionistenpresse“ beschimpft. Einige Tage später wurden Bilder der Fotografen auf einem Facebook-Profil verbreitet und Morddrohungen gegen sie ausgesprochen. Zeitgleich mit der pro-palästinensischen Demonstration fand am 19. Juli die „1. Bundesweite Mahnwache für den Frieden“ statt. Beide Demonstrationen trafen sich am Potsdamer Platz und vereinigten sich. Entlang der Demonstrationsroute wurde ein israelisches Ehepaar antisemitisch beleidigt und bedroht (s. Vorfall am 19.07.2014 Unter den Linden/Charlottenstraße).