22. Mai 2024

Das sozialwissenschaftliche Institut der HU Berlin wird zwei Tage lang von antiisraelischen Aktivisten besetzt. Dabei werden Büros mit roten Dreiecken, wie sie die Hamas verwendet, beschmiert und die Taten des 7. Oktobers verherrlicht.

Am 22. Mai gegen 16 Uhr wurde das Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin von antiisraelischen Aktivisten besetzt. Nach Angaben der Polizei versammelten sich am Abend rund 300 Unterstützer vor und in dem Gebäude. Medienvertretern wurde der Zutritt verwehrt und Mitarbeitende des Instituts, die sich während der Besetzung im Gebäude befanden, wurden zum Teil bedroht.

Die Besetzer verkündeten die Umbenennung des Instituts in Jabalia-Institut – „als Akt der bedingungslosen Solidarität mit dem palästinensischen Volk“. Jabalia ist eines der größten Flüchtlingslager im Gazastreifen.

Die Protestierenden errichteten Barrikaden und verwüsteten Räume. Sie beschmierten die Wände mit antisemitischen und antiisraelischen Parolen wie „Fuck Israhell“, „From the River to the Sea“, „Down with ‚Israel‘“ und „Antizionist Area“. Außerdem hinterließen sie gewaltverherrlichende Botschaften wie „Intifada“-Aufrufe, Glorifizierungen von Märtyrern und Herzen zur Unterstützung der Qassam-Brigaden, dem militärischen Arm der Hamas.

Im Treppenhaus und in Büros klebten rote Handabdrücke und umgedrehte rote Dreiecke – ein Symbol, das seit dem 7. Oktober immer wieder von der Hamas in ihren Videos, aber auch von Anhängern der palästinensischen Terrororganisation zur Markierung von Angriffszielen verwendet wird.

Am Abend des 23. Mai räumte die Polizei schließlich das Institut, in dem sich noch etwa 150 Aktivisten aufhielten. Berichten zufolge sollen an der Besetzung nicht nur Studierende beteiligt gewesen sein, sondern auch Mitglieder des antiisraelischen Netzwerks „Masar Badil“, die zuvor bei der inzwischen verbotenen Gruppierung „Samidoun“ aktiv waren, Israel das Existenzrecht absprechen und zum bewaffneten Kampf aufrufen.

Sozialwissenschaftliches Institut der Humboldt-Universität zu Berlin