23. Dezember 1992

Der Fraktionsvorsitzende der Republikaner (Rep) in der Bezirksverordneten Versammlung Friedrichshain, Mahn, veröffentlicht öffentlich eine antisemitische Presseerklärung anlässlich der Abschiebung von Palästinensern von Israel in den Libanon.

Am 23. Dezember 1992 veröffentlichte die Fraktion der Republikaner (Rep) in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Friedrichshain eine Pressemitteilung mit dem Titel „Ein Licht für die Vernunft – gegen Gewalt und Rassismus“. Wie die taz damals berichtete, erklärte der Fraktionsvorsitzende Detlev Mahn darin, dass sich die BVV-Fraktionen seiner Partei in Friedrichshain und Tempelhof der Lichterketten-Initiative anschließen würden.

Nach einer Welle rechtsextremer Gewalttaten, unter anderem den Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen im August 1992 und dem Mordanschlag von Mölln im November 1992, fanden in zahlreichen deutschen Städten friedliche Lichterketten-Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und Rassismus statt.

Die Fraktionen der Republikaner, so die taz damals, „gedenken dabei im Besonderen der 415 Palästinenser, die in den Südlibanon deportiert wurden und die Nächte bei bitterer Kälte ausharren müssen“. Die Erklärung richtete sich gezielt gegen Israel: „Wer jemanden ausweist im Wissen, daß der Ausgewiesene nirgends Aufnahme findet, handelt noch menschenverachtender als jener, der jemanden einsperrt“. Die Republikaner kündigten an, 900 Mark an eine Hilfsaktion für die 415 Palästinenser zu spenden.

Friedrichshain