10. April 2002

Eine linke israelfreundliche Veranstaltung wird von antiisraelischen Aktivisten überfallen, die mit Messern und Steinen bewaffnet sind. Zwei Besucher werden verletzt. Die Täter rufen „Juden raus“ und „Zionisten sind Faschisten“.

Am Mittwochabend, den 10. April 2002, versuchte eine mit Steinen und Messern bewaffnete Gruppe, das Neuköllner Lokal „Orlando“ in der Hobrechtstraße zu stürmen. Dort fand eine Veranstaltung der antideutschen Zeitschrift „Bahamas“ zum Thema Solidarität mit Israel statt.

Die Veranstaltung war zuvor bereits verlegt worden, nachdem Hinweise auf mögliche Störungen eingegangen waren. Vor dem ursprünglichen Veranstaltungsort, dem „Kato“ am Schlesischen Tor, hatten sich laut Augenzeugen etwa 30 Personen versammelt, die „Juden raus“ riefen.

Im „Orlando“ wurde die Diskussion schließlich von bewaffneten antiisraelischen Aktivisten unterbrochen, die Steine gegen Tür und Fenster warfen. Augenzeugen berichteten, dass einige der Täter mit Kufiya-Tüchern vermummt waren und die Teilnehmer der Veranstaltung als Rassisten beschimpften sowie „Zionisten sind Faschisten“ riefen. Als die Polizei am Tatort eintraf, waren die Angreifer bereits verschwunden.

Bei der bewaffneten Gruppe soll es sich um Anhänger der PFLP, der stalinistischen Gruppe Revolutionary International Movement (RIM) und Mitglieder der trotzkistischen Organisation Linksruck gehandelt haben.

Zwei Personen wurden bei dem Überfall verletzt: Ein Teilnehmer erlitt einen Schlag auf den Arm, ein anderer einen Messerstich in die Hand. Außerdem gingen die Ladentür und eine Fensterscheibe zu Bruch.

Lokal Orlando